Hallo,

wer kennt sie nicht, diese wunderschön ausgestalteten Kettenmails! Die teilweise angeblich von Dalai Lama oder sonst wem verfasst wurden! Ich weiß nicht, wer diese wirklich geschrieben hat. Aber darum geht es hier auch gar nicht. Diese E-Mails enthalten wirklich verführerische Botschaften und Versprechen.

Ich genieße es auch sie ab und zu lesen. Denn sie enthalten oft wirklich hervorragende Aussagen. Ich gestehe, dass ich manche von ihnen bei mir abgespeichert habe und sie mir immer bei passender Gelegenheit anschaue. Manche treiben mir Tränen in die Augen, einige habe ich sogar schon nachgemacht.

Also, ich meine jetzt die Geschichte, nicht die E-Mail. Denn leider verfüge ich nicht über die Kenntnisse, solche Mails selber zu erstellen. Ja, das würde ich wirklich gerne können. Denn man kann in so einer schönen Verpackung sehr viel Gutes weit verbreiten.

Aber eines finde ich an diesen Kettenmails wirklich schlimm und bedenklich. Das sind meistens so die letzten beiden Seiten. Denn da verbirgt sich dann meistens der Hammer. Da steht dann so etwas wie: Wenn Du diese Mails an x Personen weiterleitest, erfüllt sich Dein Wunsch dann und dann oder Du wirst dies und dies erleben!

Aber wehe Dir, wenn Du diese ach so wichtige E-Mail-Kette unterbrichst, dann widerfährt Dir Schlimmes! Dann kommen häufig so Geschichten über Menschen die danach Unfälle hatten oder den irgend etwas ganz schlimmes passiert ist.

Ja, ich habe diese E-Mails früher auch gerne weitergeschickt. Vor allem die, wo dann dabei stand, wenn Du diese E-Mail zurück bekommst, weißt Du, dass Dich dieser Mensch besonders mag.

Stimmt das wirklich? Kann ich am Rücklauf solcher E-Mails erkennen wer mich mag?

Aber wie verhält es sich mit meinen Gefühlen ihm gegenüber? Die MotivationEmotion die diese E-Mails vermitteln ist: Hey da denkt jetzt jemand an mich, das ist schön! Dann lese ich weiter und denke mir: Das will ich aber nicht.

Ich will weder für mich noch für irgendjemand anderes Pech! Na aber was mach ich denn dann? Die Kette darf ich ja nicht unterbrechen!

In dem Dilemma steckten bestimmt schon viele von uns! Ich hatte mal eine Kollegin, die hat mich wegen so einer E-Mail sogar zurechtgewiesen. Sie sagte mir, sie wolle nie wieder von mir so eine E-Mail bekommen. Denn sie fühlte sich wirklich unter Druck gesetzt, wenn sie so eine E-Mail bekommt. Sie sagte, sie entscheidet dann immer unter Angst, dass lieber sie Pech hat als andere. Denn sie will andere nicht genauso unter Druck setzen, so wie ich das bei ihr getan hätte.

Damals fand ich das noch total übertrieben. Denn was soll das? So eine E-Mail hat doch nicht wirklich Macht über mich und mein Schicksal. Aber die Kollegin tat mir trotzdem leid. Denn eigentlich wollte ich ihr ja eine Freude machen und sie nicht verärgern.

Deshalb habe ich Euch jetzt zwei Tipps! Falls Ihr jemand wirklich „nur“ eine Freude machen wollt, weil Ihr gerade an Ihn denkt, dann schreibt Ihm das doch einfach ganz kurz! Dafür braucht es keine tolle Präsentation! Ich für meinen Teil würde mich über so eine persönliche E-Mail, egal wie kurz sie auch ist, mehr freuen als über jede Kette!

Aber solltet Ihr auf Kettenmails stehen, dann sprecht das doch einfach mal direkt an! Denn dann kannst Du Dir auch sicher sein, dass sich der Empfänger der E-Mail auch wirklich freut! Ja, lege Dir so etwas wie einen Kettenverteiler an!

Das wäre doch für alle eine passende Lösung! Vielleicht wird ja nun diese Lösung zu einer Kettenmail! Mich würde es freuen!

Ach ja, ich möchte nicht auf Deinem Ketten-Email-Verteiler landen. So schön Sie manchmal auch sind, wird das Ende bei mir immer wieder nur Kopfschütteln auslösen und dadurch auch ein ungutes Gefühl und darauf kann ich verzichten.

Aber über eine persönliche Nachricht freue ich mich natürlich immer.

Dein Coach

Uli